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Ziel

Was braucht es, damit Gemeinschaften Verantwortung nicht nur tragen – sondern gemeinsam gestalten?

Diese Arbeit stärkt die Selbstwirksamkeit von Familiengärtner*innen, Vorstandsmitgliedern und weiteren Schlüsselpersonen, um gemeinsam auf die öko-sozialen Herausforderungen unserer Zeit zu reagieren.

Ausgangspunkt war die Erkenntnis, dass Familiengartenvereine heute unter Druck stehen – durch Urbanisierung, Überalterung, Konflikte, fehlenden Nachwuchs in Vorständen und wachsende Anforderungen.

Doch statt sie nur als Problemräume zu betrachten, zeigt diese Arbeit ihr Potenzial: als lebendige Lernorte, als Spiegel gesellschaftlicher Dynamiken – und als Möglichkeitsräume für Wandel.

 

Durch eine einfühlsame Forschung im Feld – begleitet von Gesprächen, Beobachtungen und gestalterischen Prototypen – werden Wege aufgezeigt, wie aus Polarisierung neue Formen des Miteinanders entstehen können. Dabei richtet sich die Arbeit nicht nur an Vorstände, sondern auch an Gärtner:innen, Gemeinderäte und Entscheidungsträger:innen, die erkennen: Gemeinschaft ist geteilt – und Verantwortung auch.

Denn: Wer Gärten verändert, gestaltet auch Gesellschaft.

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Der Anfang

Woher kommt die Idee - und warum genau hier ansetzen?

Die Reise begann mit der Erforschung von Familiengartenvereinen in und um Luzern – als Mikrokosmen grösserer gesellschaftlicher Fragen. Im Fokus standen die alltäglichen Gartenpraktiken, Formen der Gemeinschaftsbildung und das Engagement der Mitglieder.

 

Besonders zentral war die Frage:

Warum fällt es vielen Vereinen so schwer, neue Vorstandsmitglieder zu finden?

Was verhindert Nachfolge? Was brauchen Menschen, um Verantwortung zu übernehmen? Und warum sind die Familiengärten in Gefahr?

 

Ergänzt wurde die Feldforschung durch eine vertiefte Auseinandersetzung mit Literatur zu sozialer Kohäsion, Gemeinschaftsengagement und nachhaltigem Handeln – als theoretisches Fundament für die nächsten Schritte.

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Der Weg

Vertrauen aufbauen und gemeinsam am Fortschritt arbeiten. 

Diese Arbeit folgt keinem starren Plan, sondern einem organischen, lebendigen Prozess.

Es standen echte Begegnungen im Mittelpunkt – Gespräche im Garten, im Gemüsebeet, auf dem Vereinsweg.

Ich habe zugehört, gefragt, gespiegelt – und gemeinsam mit den Beteiligten nachgedacht.

 

Im Fokus stand der Mensch – mit seinen Fragen, Widersprüchen, Unsicherheiten und Hoffnungen.

Statt schnelle Lösungen zu entwerfen, habe ich Räume geschaffen, in denen Unterschiedlichkeit Platz hat.

Das Prinzip „Do no harm“ – niemandem zu schaden, weder Mensch noch Natur – war dabei mein Leitstern.

 

Das Denken im Pluriversum war Kompass und Haltung zugleich: Jede Stimme zählt.

 

Begleitet wurde der Weg durch Prinzipien des Research through Design, 

Bioregionalismus und 

systemischen Denkens.

Aus Gesprächen wurden Perspektiven. Aus Perspektiven Prototypen.

Und aus diesen ein wachsendes Verständnis, wie Wandel möglich wird.

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Für wen – und mit wem

Worum es hier geht: Eine Arbeit für und mit jenen, die Verantwortung teilen wollen – und neue Wege des fairen Miteinanders suchen.

Diese Arbeit ist in Begegnung entstanden und richtet sich an jene, die sich für Gemeinschaft, Wandel und verantwortungsvolles Miteinander interessieren. Sie spricht Menschen an, die Verantwortung tragen – in Familiengartenvereinen, Gemeinden, Bildung, Politik oder Gestaltung.

Menschen, die spüren: So wie es ist, geht es nicht weiter. Aber wie dann?

 

Geforscht wurde mit und durch – nicht über.

Im Zentrum standen Gespräche mit Vorstandsmitgliedern, Gärtner:innen, dem Dachverband und engagierten Einzelpersonen aus Luzern und Umgebung. Ihre Stimmen, ihre Erfahrungen, ihre Konflikte und Ideen bilden das Fundament dieser Arbeit.

 

Stellvertretend für viele wurden daraus Muster sichtbar, die weit über einzelne Gärten hinausreichen.

Denn wo Verantwortung geteilt wird, entsteht Potenzial – für Gemeinschaft, Nachhaltigkeit und neue Formen des Zusammenlebens.

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Wiederkehrende Spannungen als Wegweiser

Der Schlüssel zum wahr genommen Dilemma

Im Lauf der Recherche zeigte sich: Viele Vorstände stehen vor denselben Herausforderungen – und erleben sie nicht selten als Belastung oder Angriff.

Konflikte rund um Gartenpraxis, Nachbarschaft,

Regelverständnis oder Pflegepflichten wiederholen sich – oft über Jahre hinweg.

 

Anstatt diese Muster als Hinweis auf tieferliegende strukturelle oder kulturelle Fragen zu deuten, werden sie häufig abgewehrt oder mit immer neuen Einzelmassnahmen bekämpft. Hinzu kommen häufig noch interne, oft Wert gesteuerte Unstimmigkeiten. 

 

Doch genau hier liegt ein Schlüssel: Was sich ständig wiederholt, will gesehen werden. Nicht als Störung – sondern als Einladung, neu zu denken, neu zu gestalten und Verantwortung neu zu verteilen.

 

Vor allem im Kontext des spürbaren Rückgangs an Mitgliedern, wachsender Urbanisierung und dem sogenannten „Vereinssterben“ braucht es neue Ansätze.

Ansätze, die nicht Symptome bekämpfen – sondern Systeme stärken.

Ansätze, die Beteiligung fördern – statt Überforderung zu verstärken.

Ansätze, die das WIR-Gefühl stärken und das Miteinander fördern. 

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Wirkung und Bedeutung

Bewusstsein schaffen

Diese Arbeit will nicht belehren – sondern bewusst machen. Sie zeigt, dass Wandel dort beginnt, wo wir hinschauen, zuhören und Verantwortung teilen.

 

Der Impact liegt in der 

Aktivierung – von Menschen, die bisher gezögert haben, sich einzubringen. In der 

Sichtbarmachung – von unsichtbaren Dynamiken, Spannungen und Potenzialen in Gemeinschaften.

Und in der Einladung – gemeinsam, offen und ehrlich neue Wege des Zusammenlebens zu gestalten: ökologisch tragfähig, sozial gerecht, kulturell vielfältig.

 

Die entwickelten, spekulativen Prototypen, Konzepte und Perspektiven sollen inspirieren, ermutigen – und konkret anwendbar sein:

Für Vereine, Gemeinden, Bildungsträger und all jene, die Räume der Nähe, Teilhabe und Nachhaltigkeit schaffen möchten.

 

Denn: Wer Gärten verändert, gestaltet auch Gesellschaft.

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Was diese Arbeit für Gärten tun kann

Die eigene Rolle im Wandel der Zeit neu zu erkennen.

Diese Forschungsarbeit kann Gartenvereinen helfen, die eigene Rolle im Wandel der Zeit neu zu erkennen.

Sie bietet Denkimpulse für Vorstände, die tragfähige Strukturen entwickeln wollen – und gleichzeitig Räume für Vielfalt offenhalten möchten.

 

Für Gärtner:innen eröffnet sie neue Perspektiven: Dass ein Garten nicht nur ein Rückzugsort ist, sondern Teil eines lebendigen Ganzen.

Dass sie als Einzelne wirken – und gleichzeitig Teil einer Gemeinschaft sind, in der Individualität Platz hat.

 

Auch für Gemeinden und Entscheidungsträger:innen auf höherer Ebene enthält diese Arbeit wertvolle Einblicke:

Wie wichtig es ist, lokale Initiativen ernst zu nehmen. Und wie viel Potenzial entsteht, wenn Menschen aktiv mitgestalten dürfen.

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Für uns anderen

Diese Arbeit ist in Begegnung entstanden – und richtet sich an alle, die gemeinsam gestalten wollen.

Diese Arbeit lädt dazu ein, Teil einer Gemeinschaft zu sein – ohne sich selbst aufzugeben. Und ohne andere auszugrenzen.

 

Denn echtes Miteinander entsteht dort, wo Verschiedenheit nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung verstanden wird.

Wir können Teil eines grösseren Ganzen sein – ohne die Einzigartigkeit des Einzelnen zu verlieren.

Belonging without othering.

 

Ich habe nicht über, sondern mit Menschen geforscht: mit Gärtner:innen, Vorständen und dem Dachverband.

Ihre Erfahrungen, ihre Konflikte und Ideen bilden das Fundament dieser Arbeit.

 

Daraus wurden Muster sichtbar, die weit über einzelne Gärten und Familiengärtnervereine  hinausweisen. 

Denn: Wo Verantwortung geteilt wird, entsteht neues Potenzial – für Nachhaltigkeit, Gemeinschaft und tragfähige Formen des Zusammenlebens.

Die Forschungsarbeit in den Gärten

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